Anbei sind die zu erwerbenden Kompetenzen für den Pflichteinsatz in der Pädiatrie, angelehnt an den Rahmenausbildungsplan, stichpunktartig zusammengefasst. Diese sollen einen Einblick in die Aufgaben sowie Anreize für mögliche Lernaufgaben und -ziele im pädiatrischen Pflichteinsatz geben (BIBB 2020, S. 220 f.). Der Einsatz umfasst 120 Stunden, das entspricht ca. 3-4 Wochen. Die Auszubildenden bringen während ihres Einsatzes Lernaufgaben mit, welche settingspezifisch ausgewählt und ggf. weiterentwickelt werden können. Die aktualisierte Fassung der Rahmenausbildungspläne führt ebenfalls praktische Beispiele auf (BIBB 2023, S. 67-76).

Beispiele für den Kompetenzbereich I „Pflegeprozessgestaltung“

• Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Entwicklungsphasen beobachten  
• den sensomotorischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklungsstand einschätzen, dokumentieren und im Austausch mit einer Fachperson auswerten  
• an Prävention und Gesundheitsschutz bei Kindern mitwirken, Informationen fachgerecht und nachvollziehbar weitergeben  
• Familiensituationen beobachten, Hypothesen zu den Ressourcen und Einschränkungen in der familiären Interaktion bilden, sich zu den Beobachtungen austauschen (z.B. bei Rollenüberlastungen, Unterstützungsangebote aufzeigen...) 
• Ansätze einer entwicklungsfördernden oder familienorientierten (Pflege-) Konzeption identifizieren   
• die Selbstpflegekompetenz fördern (z. B. Angebote entwickeln, durchführen, dokumentieren und gemeinsam mit dem Kind evaluieren)
• gesundheits- und entwicklungsbedingte Selbstpflegeerfordernisse ermitteln
• bei kritischen Lebenssituationen an der Planung, Organisation, Umsetzung, Durchführung und Evaluierung des Pflegeprozesses mitwirken (z. B. bei Feststellung einer chronischen Erkrankung des Kindes)   
• soziale oder gesundheitsbedingte Lebenskrisen wahrnehmen und im kollegialen Austausch ansprechen 
• in Notfallsituationen: physischen und psychischen Schutz zur Sicherheit von Kindern wahren

Beispiele für den Kompetenzbereich II "Kommunikation und Beratung"

• Gespräche und spielerische Interaktion zwischen Kindern und Erwachsenen beobachten, Muster erfassen und selbst Beziehung aufnehmen  
• kindliche Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit wahrnehmen, sich mit (Pflege)fachpersonal in der Einrichtung und ggf. dem Kind austauschen   
• Informationen zur Gesundheitsförderung und Prävention situationsorientiert und adressatengerecht weitergeben  
• Bezugspersonen informieren zur Gesundheitsförderung und zu präventiven Maßnahmen, Pflegefragen oder ausgewählten Gesundheitsproblemen (z. B. zur Ernährung, Haut- und Körperpflege…)   
• Konflikte und Dilemmata im familienorientierten Pflegesituationen erkennen und fallbezogen reflektieren (z.B. im Spannungsfeld der triadischen Gestaltung der Pflegebeziehung)   

Geeignete Lernorte für Rheinland-Pfalz sowie allgemeine Rahmenbedingungen zum Pflichteinsatz finden Sie im anhängenden Flyer. Darüber hinaus ist der praktische Pflichteinsatz in der Pädiatrie inhaltlich mit dem theoretischen Lernfeld CE 10 „Entwicklung und Gesundheit in Kindheit und Jugend in pflegerischen Situationen fördern“ abzustimmen (Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz 2020, S. 7). Das Lernfeld CE 10 ist Teil des Rahmenlehrplans für den theoretischen und praktischen Unterricht (Lernort Schule) der generalistischen Pflegeausbildung (BIBB 2020, S. 162-197). Den Link zu den Rahmenplänen der Fachkommission finden Sie anbei.