Themengebiet Fachkräftegewinnung

Neue Wege zur Fachkräftegewinnung – Pflege international und inklusiv denken

Um die pflegerische Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen, reicht es nicht aus, nur im Inland Pflegekräfte auszubilden. Die Fachkräftestrategie Pflege Rheinland-Pfalz 2025 setzt deshalb auf ein erweitertes Verständnis von Fachkräftegewinnung: durch gezielte Maßnahmen zur Integration ausländischer Pflegefachpersonen und zur Aktivierung neuer Potenziale – etwa bei geflüchteten Menschen mit Pflegeinteresse. Dabei stehen Qualität, Begleitung und nachhaltige Integration im Mittelpunkt.

Handlungsfeld 1: Pflegefachpersonen aus EU-Staaten – Integration mit Perspektive

Pflegekräfte aus dem europäischen Ausland leisten bereits heute einen wichtigen Beitrag zur pflegerischen Versorgung. Damit ihre Tätigkeit in Rheinland-Pfalz langfristig erfolgreich und zufriedenstellend ist, setzt die Strategie auf:

  • Gezielte Sprachförderung: Pflegefachpersonen aus EU-Staaten erhalten Programme, um das notwendige Sprachniveau (Fachsprache Pflege B2) zu erreichen – eine zentrale Voraussetzung für Sicherheit und Qualität.
  • Strukturelle Unterstützung: Die Integration in den Arbeitsalltag und das soziale Umfeld wird begleitet, um einen nachhaltigen Verbleib im Beruf zu fördern.
  • Gemeinsames Ziel: Mehr Pflegefachpersonen aus der EU sollen sich für eine Tätigkeit in Rheinland-Pfalz entscheiden – und sich willkommen fühlen.

Handlungsfeld 2: Pflegefachpersonen aus Drittstaaten – Rekrutierung mit Weitblick

Pflegekräfte aus Drittstaaten bieten ein bedeutendes Potenzial – doch ihre Integration verlangt besondere Sorgfalt:

  • Aufklärung & Beratung: Einrichtungen erhalten fundierte Informationen über rechtliche Rahmenbedingungen, Rekrutierungsmöglichkeiten und notwendige Schritte.
  • Onboarding unterstützen: Ein landesweit einheitlicher Onboarding-Prozess wird entwickelt – mit Schulungen, Mentoring, Hilfen bei Wohnungssuche, Behördengängen und mehr.
  • Anerkennung erleichtern: Hürden bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse sollen abgebaut werden – unter anderem durch Entlastung von unnötiger Bürokratie.
  • Gezielte Sprachförderung: Auch Drittstaaten-Fachkräfte werden mit Programmen zum Erwerb der Fachsprache (Pflege B2) unterstützt.
  • Digitales Recruiting: Die Plattform Make-it-in-Rheinland-Pfalz wird stärker für die Pflege genutzt – als zentrales digitales Tor zur Rekrutierung und Vernetzung.

Handlungsfeld 3: Potenziale geflüchteter Menschen nutzen – Integration durch Qualifizierung

Viele in Rheinland-Pfalz lebende geflüchtete Menschen bringen Interesse und Potenzial für eine Tätigkeit in der Pflege mit – sie systematisch zu integrieren ist Chance und Aufgabe zugleich:

  • Zugang ermöglichen: Geflüchtete Menschen werden gezielt angesprochen, über berufliche Perspektiven informiert und beim Einstieg unterstützt.
  • Unterstützungsstrukturen aktivieren: Mit Hilfe der Bundesagentur für Arbeit und flankierender Landesmaßnahmen werden Qualifizierung, Vermittlung und Beschäftigungsförderung aufeinander abgestimmt.
  • Ergebnisorientiert handeln: Ziel ist es, die Zahl der geflüchteten Menschen, die erfolgreich in den Pflegearbeitsmarkt integriert werden, spürbar zu erhöhen.

Diese Maßnahmen zeigen: Rheinland-Pfalz denkt Pflege international und menschenorientiert – und eröffnet neuen Zielgruppen echte berufliche Perspektiven in einem sinnstiftenden, gesellschaftlich wichtigen Berufsfeld.